SV Werder: Mit gemischten Gefühlen gegen „den besten Mann“
Posted by admin on 7. Dezember 2014
Thomas Schaaf steht bei den Anhängern von Werder Bremen nach wie vor hoch im Kurs. Über 14 Jahre war er Coach der Hanseaten, führte sie dabei zu vier Titeln und zahlreichen Teilnahmen in der Champions League. Viele Werder-Fans ehren ihn in den Foren bis heute als „den besten Mann“. Emotional hatte Robin Dutt an seinen besten Tagen an der Weser kein derart gutes Standing wie Schaaf an seinen schlechtesten. Erst Viktor Skripnik schlägt wieder eine vergleichbare Zuneigung entgegen. Doch am kommenden Sonntag ist Schaaf kein Idol, keine Legende, sondern schlicht der Trainer des Gegners. Und bei Werder ist man diesbezüglich spürbar nervös.
Keine Vorberichte und kein Countdown
Normalerweise leitet der SV Werder die kommende Bundesliga-Partie ab der Mitte der Woche mit ersten Vorberichten und einem Countdown ein. Bislang verzichteten die Hanseaten darauf und beschränken sich nach wie vor auf Stimmen zum Sieg über den SC Paderborn. Bei Werder schweigen die Verantwortlichen auch so sehr in der Presse über das nächste Spiel, dass es auffällt. Selbst Schaaf, der nicht gerade als Rhetoriker berühmt geworden ist, redet mehr.
Schaaf spürt Druck
So erklärte der Coach der Eintracht kurz vor dem Heimspiel gegen den Verein, dem er 37 Jahre seines Lebens gewidmet hat, dass er natürlich den Trubel rund um das Spiel verstehe. Und er verspüre zudem auch Druck. Auch die jüngsten Siege gegen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach würden daran nichts ändern. Vor der Begegnung mit seinem Ex-Verein werde er aber „verrückt spielen“, fügt Schaaf an.
Festhalten kann man wohl: Für beide Seiten kommt das Duell eigentlich zur falschen Zeit: Werder holte neun Zähler aus den letzten vier Spielen und ist damit deutlich auf dem aufsteigenden Ast. Die Hanseaten waren in diesem Zeitraum sogar noch erfolgreicher als die Hessen, die aber die letzten beiden Spiele gegen die beiden Borussias gewinnen konnten. Vor wenigen Wochen wäre das Spiel noch Not gegen Elend gewesen. Nun ist es ein Duell von zwei Teams, die nach oben wollen.