SV Werder: Lemke will 2016 seinen Posten räumen
Posted by admin on 16. Oktober 2014
Beim SV Werder Bremen stand nach turbulenten Wochen ein Friedensgipfel zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat an, den freilich keiner Beteiligten so nennen wollte. Dass es trotzdem genau das gewesen ist, beweist das Ergebnis: Willi Lemke, seines Zeichens Chef des Kontrollgremiums und Mittelpunkt heißer Spekulationen in den letzten Tagen, hat angekündigt, 2016 nicht noch einmal für seinen derzeitigen Posten zu kandidieren.
Lemke will Nachfolgeregelung finden
In zwei Jahren läuft die aktuelle Amtsperiode des Bremer Aufsichtsrats ab. Lemke möchte die verbleibende Zeit nutzen, „um eine verantwortungsvolle Nachfolgeregelung“ zu finden. Und zwar für seine Rolle als Vorsitzender des Kontrollgremiums. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Der 68-Jährige schließt nicht aus, in zwei Jahren noch einmal für den Aufsichtsrat zu kandidieren, dann aber als einfaches Mitglied.
Lemke bereit Kurswechsel an der Weser mitzutragen
Der langjährige Manager erklärte zudem, dass er auch bereit sei, den von der Geschäftsführung gewünschten Kurswechsel mitzutragen. Konkret bedeutet dies: Werder darf sich verschulden, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben. Zumindest solange „die Risiken beherrschbar bleiben“, erklärte Lemke. Er wolle „Werder fit für die Zukunft machen“.
Spannend ist, welche Folgen der angekündigte Rückzug Lemkes und seine Bereitschaft, auch eine Verschuldung mitzutragen, haben wird. Vor einer Woche wurden Gerüchte laut, dass es Investoren geben soll, die bei den Bremern einsteigen möchten, dafür aber das Ende der „Ära Lemke“ an der Weser fordern. Am Weserstadion wies man diese Äußerungen als Gerüchte zurück, auch wenn man von diesen gehört habe. Der zumindest halbe Rückzug des 68-Jährigen und dessen Ankündigung, sich bis 2016 vor allem auf die Suche nach einem Nachfolger konzentrieren zu wollen, legen nun allerdings andere Schlüsse nahe. Es ist allerdings auch möglich, dass man Lemke nur als Sündenbock für die derzeitigen Probleme von Werder abstempeln möchte und der 68-Jährige, über dessen Liebe zum Verein es keine zwei Meinungen geben kann, seine Rolle dabei zu spielen bereit ist.